Weggefährte und Brückenbauer

Authentizität und Verbindlichkeit

In Handwerk und Politik genoss Lutz Koscielsky für seine authentischen Aussagen hohe Anerkennung. Dabei pflegte er das Gespräch auf Augenhöhe, ob mit den Handwerkerinnen und Handwerkern, Prominenten des öffentlichen Lebens oder dem Ministerpräsidenten. Seine zutiefst menschliche Art, seine Verlässlichkeit, seine Überzeugungskraft und sein offenes Ohr zeichneten ihn aus. Mit großem Engagement und Weitblick war er auch Wegweiser für den Vorstand, die Vollversammlung, die Geschäftsleitung und die Mitarbeiterschaft der Handwerkskammer Südthüringen. 

In zahlreichen Innungsversammlungen, Obermeistertagungen und Vollversammlungen war Lutz Koscielsky ein geschätzter Gesprächspartner und Ideengeber, der sich auf allen Ebenen konstruktiv für das Südthüringer Handwerk einbrachte und einsetzte. 

Lutz Koscielskys Lebensmotto war: „Mein Leben ist Veränderung und wenn ich von einem Weg überzeugt bin, werden Hindernisse zu Herausforderungen.“ Visionen waren ihm wichtig, „denn nur aus ihnen ent- steht etwas Neues“. Davon war er „zu 100 Prozent“ überzeugt. 

Der Vorstand, die Vollversammlung, die Geschäftsleitung, der Personalrat sowie alle Kolleginnen und Kollegen der Handwerkskammer Südthüringen trauern um einen lang- jährigen Weggefährten, engagierten Brückenbauer und echten Freund des Südthüringer Handwerks. Sie sind dankbar für die gemeinsame Zeit und die sichtbaren Zeichen seines Wirkens und werden das Andenken von Lutz Koscielsky stets in Ehren halten. 

Ein Leben für das Handwerk

Der 59-jährige Bäckermeister legte seinen Meisterbrief am 3. Oktober 1990 in Erfurt ab. Die Bäckerei seines Großvaters in Treffurt hat er gemeinsam mit seinem Sohn Robin zu einem mittelständischen Handwerksunternehmen mit über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt. 

Bäckermeister Lutz Koscielsky hatte zahlreiche Ehrenämter inne. Durch seinen Einsatz für das Ehrenamt über viele Jahrzehnte leistete er einen großen Beitrag dazu, die handwerklichen Strukturen in der Region und darüber hinaus zu stärken und für die Zukunft aufzustellen. Seit 2006 engagierte sich der erfolgreiche Unternehmer als Obermeister der Bäckerinnung Eisenach/Wartburgkreis und hatte seit 2014 das Amt als Landesinnungsmeister des Thüringer Bäckerhandwerks inne. Ebenso war er Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Wartburgkreis. 

Im Interesse der Handwerkerschaft galt er dabei stets als Mahner und Streiter für starke handwerkliche Strukturen. So war er auch ein wesentlicher Akteur bei der Fusion der Kreishandwerkerschaften Eisenach und Bad Salzungen zur jetzigen Kreishandwerkerschaft Wartburgkreis und verfolgte zielstrebig die Schaffung einer vereinten Südthüringer Bäckerinnung. 

Lutz Koscielsky war Leiter des Ausschusses „Lebensmittelrecht“ beim Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, Aufsichtsratsvorsitzender der BÄKO Thüringen, Aufsichtsratsmitglied des Münchener Vereins sowie Vorstandsmitglied des Thüringer Handwerkstags. Eine Herzensangelegenheit war ihm seit über 30 Jahren sein Engagement im Stadtrat seiner Heimatstadt Treffurt. Pri-vat unterstützte er zahlreiche sport- liche Vereine und Organisationen. 

Am 27. November 2021 wurde Lutz Koscielsky einstimmig zum Präsidenten der Handwerkskammer Südthüringen gewählt. In seiner kurzen Amtszeit machte er sich vor allem für die Themen Fachkräfte und Unternehmensnachfolge stark. Wie schon zuvor als langjähriger Vizepräsident vertrat er auch in diesem Amt vehement die Belange des Handwerks, wirkte als Navigator in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und setzte sich mit seiner ganzen Kraft für das Wohl des Südthüringer Handwerks ein. 

Text und Fotos Handwerkskammer Südthüringen

Familientradition: Sohn Robin trat 2014 in die Geschäftsleitung der Bäckerei Koscielsky ein.

Die Wirtschaftsmacht von nebenan: Treffurter Backwaren sind auch in der Hauptstadt gefragt.

Ehrenamt verbindet: Lutz Koscielsky 2016 im Kreise seiner Innungsobermeister der Kreishandwerkerschaft Eisenach.

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